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    Kunststoff-Recycling: Neues aus der (Krones) Welt

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    04. November 2024
    5:05 Min.

    Durch den wachsenden Bedarf an Kunststoffen und die damit verbundenen Probleme in der Entsorgung werden sich immer mehr Verbraucher, Regierungen und Unternehmen bewusst, wie wichtig Kunststoff-Recycling ist. Entsprechend gefragt sind innovative Recyclinganlagen. Mit der Ausgründung von Krones Recycling im Juli 2024 hat sich auch Krones neu aufgestellt, um an diesem Wachstum zu partizipieren. Ein perfekter Zeitpunkt, um gemeinsam einen Blick in die Zukunft des Recyclings zu werfen – in der Welt und bei Krones Recycling.

    Der Einsatz von Kunststoff-Rezyklat hat bekanntermaßen viele Vorteile: Wir reduzieren dadurch die CO₂-Emissionen bei der Herstellung von Kunststoffverpackungen, sind weniger abhängig von fossilen Rohstoffen und leisten einen Beitrag gegen die Vermüllung des Planeten. Die schlechte Nachricht: Es ist noch viel zu tun, denn laut Plastics Europe werden derzeit erst knapp 27 Prozent des europäischen Kunststoffabfalls recycelt; weltweit sind es noch weniger. Die gute Nachricht: Die Zahlen steigen – sicherlich auch dank zahlreichen Regelungen, die von Regierungen weltweit eingeführt werden. In der EU beispielsweise wurden beziehungsweise werden derzeit diverse Vorgaben verabschiedet, zum Beispiel: 

    • Die Plastiksteuer, eine Abgabe von Unternehmen auf nicht recycelte Kunststoffverpackungen in Höhe von 0,80 Euro pro Kilogramm, die 2021 von der EU beschlossen wurde, wird in Deutschland voraussichtlich 2025 eingeführt. 
    • Zwingender Einsatz von Rezyklat bei Kunststoffverpackungen, zum Beispiel: PET-Getränkeflaschen müssen ab 2025 zu mindestens 25 Prozent aus recyceltem Kunststoff bestehen und ab 2030 zu mindestens 30 Prozent. 
    • Ein verpflichtendes Pfandsystem je Land soll im Zuge der Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR) ab 2029 EU-weit für PET-Getränkeflaschen und Getränkedosen eingeführt werden. 
    • Die Tethered-Caps sorgen dafür, dass beim Recyceln von Einweg-Getränkeflaschen auch mehr Deckel im Wertstoffkreislauf verbleiben.

    Und weltweit:

    Aber auch seitens Unternehmen wächst das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Recycling. Laut dem Fraunhofer Institut implementieren beispielsweise viele Unternehmen Rücknahmeprogramme für ihre Verpackungen, um sicherzustellen, dass diese zuverlässig recycelt werden. Einige Hersteller von PET-Flaschen haben den Zielwert für den Rezyklat-Anteil bereits jetzt freiwillig erhöht und nutzen schon heute Flaschen aus bis zu 100 Prozent rPET – auch weil Verbraucherinnen und Verbraucher diese vermehrt nachfragen.

    Abfall ist kein Müll!?

    Mit der fortschreitenden Gesetzgebung und der steigenden Nachfrage seitens Unternehmen wächst folglich auch der Markt für recycelte Kunststoffe. Und auch technologische Innovationen dienen als Motor für den Recycling-Markt, denn: Dass PET-Getränkeflaschen – wie auch deren Verschlüsse aus Polyolefinen – heute problemlos recycelt und wiederverwendet werden können, ist weitläufig bekannt. Das macht PET-Flaschen entgegen der weitverbreiteten Meinung übrigens zu einem der nachhaltigsten Verpackungstypen! Aber auch andere Kunststoffe lassen sich mittlerweile recyclen: Inzwischen gibt es auch Recyclinganlagen für andere Kunststoffe und Verpackungsarten – seien es Waschmittelbehälter aus HDPE, Folien aus LDPE oder Joghurtbecher aus Polystyrol (siehe Kasten). Wo einst vor allem Abfüller und große Getränkemarken das Recycling von PET entsprechend ihren Nachhaltigkeitszielen vorangetrieben haben, haben nun auch die Entsorger selbst festgestellt, dass Kunststoff-Abfall kein Müll ist, sondern ein Wertstoff, in dem dank Recycling großes Potenzial steckt.

     

    Recycling bei Krones

    Analog zu den Entwicklungen in der gesamten Branche wuchs die Bedeutung von Kunststoff-Recycling auch bei Krones, wie ein vereinfachtes Rechenbeispiel zeigt: Zehn Gramm PET pro Flasche bei 100.000 Flaschen pro Stunde – das macht eine Million Gramm pro Stunde beziehungsweise 24 Tonnen pro Tag. Mit über zwanzig Tonnen bringt eine Getränkelinie, die inzwischen bis zu 100.000 PET-Flaschen pro Stunde füllen und verpacken kann, tagtäglich einiges an Kunststoff in Umlauf. Und so hat Krones schon Anfang der 2000er Jahre seine Verantwortung in Bezug auf einen nachhaltigen Umgang mit Kunststoffen erkannt – ebenso wie das mit Kunststoff-Recycling verbundene Potenzial: Das bereits vorhandene Know-how zur Wäsche von Mehrwegflaschen wurde für das Recycling von Kunststoffen adaptiert und der Bereich seither immer weiterentwickelt. Nun folgte dieses Jahr, etwa zwei Jahrzehnte später, der nächste logische Schritt: Die Ausgründung von Krones Recycling zur eigenständigen Tochterfirma.

    Wer ist Krones Recycling?

    Am 01. Juli 2024 nahm die Krones Recycling GmbH mit Sitz in Flensburg ihre Geschäftstätigkeit unter der Geschäftsführung von Dr. Michael Gotsche auf. Seitdem übernimmt die GmbH sämtliche Aktivitäten rund um das Kunststoff-Recycling, nutzt aber weiter das weltweite Krones Produktions-, Vertriebs- und Servicenetz. Als eigenständige Tochtergesellschaft verfolgt sie die Mission, für ihre Kunden in der Kunststoff- und Entsorgungsindustrie weltweit Module und Anlagen zur nachhaltigen und profitablen Herstellung qualitativ hochwertiger Rezyklate zu liefern – für PET ebenso wie für Polyolefine und Polystyrol. Unabhängig vom Kunststoff unterstützt Krones Recycling seine Kunden von der ersten Machbarkeitsanalyse bis zur fertig installierten Turnkey-Anlage und darüber hinaus.

    Für alle Trends gewappnet

    Mit der diesjährigen Ausgründung kann Krones Recycling nun schneller auf die neuen Entwicklungen auf dem Recycling-Markt reagieren. „Es ist unsere Mission für unsere Kunden weltweit genau diejenige Recycling-Anlage zusammenzustellen, die perfekt zu ihren individuellen Bedürfnissen und Gegebenheiten passt“, erklärt Michael Gotsche, Geschäftsführer der Krones Recycling GmbH. „Als Turnkey Supplier haben wir dabei einen höheren Anteil an Drittlieferanten als unser traditionelles Krones-Geschäft. Gleichzeitig werden wir im Vergleich zur Getränkebranche vor die Herausforderung variierender Inputströme gestellt. Um den unterschiedlichen Anforderungen an die Anlagen nun gerecht zu werden, müssen wir darum häufig entscheiden, welche Komponenten im Einzelfall besser geeignet sind und mit wem wir folglich zusammenarbeiten.“

    In Bezug auf eine weltweit steigende Nachfrage nach Recycling-Lösungen bedeutet das zum Beispiel: Eine Anlage in einem Land, wo Flaschen häufig vom Sandstrand aufgesammelt werden, braucht einen anderen Waschprozess als eine Anlage in einer Region mit etabliertem Rückgabe-System. In einem Land mit hohen Personalkosten gilt ein anderer Fokus als in einer Gegend, in der Energie der limitierende Faktor ist.

    Auch das Produktportfolio hat sich aus dem reinen Bottle-to-bottle-Kreislauf weiterentwickelt, denn Krones Recycling bietet nun auch Anlagen für andere Kunststoffe wie Polyolefine oder Polystyrol. Besonders die Nachfrage nach Lösungen für das Polyolefin-Recycling ist stark gestiegen, sodass inzwischen etwa 50 Prozent der bestellten Anlagen auf das PO-Recycling entfallen. Vor allem in den USA gibt es bei Polyolefinen derzeit massive Investitionen seitens Recyclingunternehmen, die für ihre Anlagen auf Krones Recycling setzen. „Es war nur eine Frage der Zeit bis dieses Potenzial erkannt werden würde, denn der Markt für Polyolefine ist etwa doppelt so groß wie der PET-Markt“, erläutert Michael Gotsche den Nachfrageanstieg.

    Parallel arbeitet das Unternehmen daran, den Recycling-Prozess für Folienmaterial und Multi-Layer-Kunststoffe zu verbessern. Dabei profitiert Krones Recycling von seinem hauseigenen Recycling Technology Center. Gemeinsam mit Kunden und anderen Geschäftspartnern werden dort Lösungen entwickelt, die künftig weitere Kunststoffe recyclingfähig machen und die zugleich die Verbräuche von Wasser, Medien und Energie reduzieren. Die Entwicklung neuer Lösungsansätze ist dabei nicht nur ein attraktiver Wettbewerbsvorteil, es ist auch Teil der Strategie, mit der das Tochterunternehmen auf die Nachhaltigkeitsziele des Krones Zielbilds einzahlt.

    Recycling „beyond tomorrow“

    Mindestens 30 Prozent des durch Krones in den Markt gebrachten Kunststoffs als recycelte Ressource wieder in den Kreislauf zurückzuführen, das hat sich Krones Recycling bis 2030 als Ziel gesetzt. Und die Zeichen stehen gut! So weisen die Märkte in Asien und Afrika aktuell eine hohe Dynamik auf und die Nachfrage steigt – wie zum Beispiel in Indien. Auch beim Preisbewusstsein findet ein Umdenken statt, wie Michael Gotsche beschreibt: „Wir stellen fest, dass unsere Kunden die langfristige Performance unserer Anlagen durch die hochwertigen Materialien und den hervorragenden Service sehr zu schätzen wissen. Ebenso wie die Tatsache, dass wir großen Wert auf Systeme legen, die Energie, Wasser und andere Ressourcen sparen. Denn dadurch sinken ihre Betriebs- und Folgekosten. Wir ermöglichen unseren Kunden mit unseren Recycling-Lösungen die perfekte Kombination aus Nachhaltigkeit und Performance. In meinen Augen funktioniert Nachhaltigkeit nämlich nur, wenn sie auch wirtschaftlich ist.“

    04. November 2024
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