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    Mast-Jägermeister SE

    Referenz

    Linienupgrade für Jägermeisters Kleinflaschen-Sortiment

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    22. Januar 2025
    5:55 Min.

    Immer dann, wenn irgendwo auf der Welt eine Flasche Jägermeister über den Tresen wandert, ist eines klar: Hergestellt und abgefüllt wurde sie in Deutschland, dem Heimatland des weltbekannten Kräuterlikörs. An seinem Standort in Wolfenbüttel-Linden modernisierte der Spirituosen-Hersteller nun die Produktion – und zwar mithilfe von Krones Technologie. Vor allem die charakteristische Flaschenform, aber auch die Kleinstgrößen von nur 20 Millilitern forderten dabei individuelle Lösungen.

    Der Name „Jägermeister“ ist ein Begriff – und zwar auf der ganzen Welt. Denn dem gleichnamigen Unternehmen Mast-Jägermeister SE ist es gelungen, sich mit seinem Kräuterlikör international einen starken Ruf zu erarbeiten. Genauso bekannt wie das Produkt ist auch die dazugehörige Marke. Da ist zum einen das ikonische Logo mit dem Hirsch mit Kreuz zwischen dem Geweih. Zum anderen setzt Jägermeister auf eine ebenso charakteristische Flasche, die durch ihre flache, rechteckige Form und grüne Flaschenfarbe den hohen Wiedererkennungswert weiter unterstreicht. Diesen ikonischen Markenauftritt zieht Jägermeister konsequent durch – und zwar bei allen Volumina: von Großflaschen mit 1,75 und sogar 3 Litern Inhalt über die Standardgrößen von 0,5 und 0,7 Litern bis hin zur 20-Milliliter-Kleinstgröße.  

    Für die Abfüllung seiner Produkte baut das Unternehmen bereits seit einigen Jahrzehnten auf Krones Technologie. So sind an den beiden Abfüllstandorten, in Wolfenbüttel-Linden sowie Kamenz, entsprechende Anlagen mit Krones Equipment zu finden. Zu einem echten Urgestein im Maschinenpark zählte beispielsweise die Linie 4, die bereits aus dem Jahr 1993 stammt. Und auch, wenn sie immer noch treue Dienste leistete, entschied sich Jägermeister 2023 für ein Technologie-Update, wie Bettina Riemenschneider-Schilling, Senior Director Filling Centers bei Jägermeister, erklärt: „Wir wollen mit dem Stand der Technik mitwachsen und jetzt war es an der Zeit für ein Upgrade.“

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    Der Name „Jägermeister“ ist ein Begriff – und zwar auf der ganzen Welt. Bildnachweis:

    Mast-Jägermeister SE

    Flaschen von 20 bis 100 Milliliter

    Bereits 2020 fanden bei Jägermeister erste Gespräche über eine Erneuerung der Linie statt. Zunächst ging es lediglich um den Austausch einzelner Maschinen, doch schnell wurde klar, dass mehr nötig ist, denn: „Eigentlich füllten wir auf der Linie bisher nur die 40-, 50- und 100-Milliliter-Flaschen ab. Beim Brainstorming merkten wir schnell, dass auf dieser Linie auch unsere Kleinstgröße, die 20-Milliliter-Flasche, verarbeitet werden muss. So wurde aus einem Teilaustausch von einzelnen Maschinen dann etwas Größeres“, erzählt Bettina Riemenschneider-Schilling.  

    Bisher füllte Jägermeister seine 20-Milliliter-Flaschen nur auf einer einzigen Anlage ab – ebenfalls einer Krones Linie aus dem Jahr 1994, „die immer noch gute Dienste tut“, wie sie erklärt. „Aber wir hatten nie ein Backup, sollte es doch einmal zu einem Ausfall kommen.“ Die Entscheidung, diese Behältergröße nun auch bei der Modernisierung der Linie 4 zu berücksichtigen, war also nur konsequent – gestaltete sich jedoch auch als Herausforderung.

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    Die Linie 4 produziert in hoher Geschwindigkeit für den Spirituosen-Bereich: 40.000 Flaschen pro Stunde laufen durch die Anlagen. Bildnachweis:

    Mast-Jägermeister SE

    Anpassungen beim Füllvorgang

    „Das war ein Kraftakt für Krones und das Jägermeister-Team“, schmunzelt Bettina Riemenschneider-Schilling. Denn teils forderten die Ideen des Unternehmens von Krones individuelle Sonderentwicklungen – beispielsweise am Füller, wie Florian Gier aus dem Krones Vertrieb erzählt: „Normalerweise wird bei Spirituosen die Flasche ans Füllventil angepresst und anschließend überfüllt. Das Korrekturprodukt, also das, was zu viel in der Flasche ist, saugen wir dann ab und leiten in den Produktkessel zurück. Der gesamte Kessel muss dabei immer unter Vakuum stehen – was jedoch auch dazu führt, dass der Alkohol langsam ausdampft und man eigentlich das Produkt hochprozentiger vorhalten muss, um am Ende trotzdem den gewünschten Endalkoholgehalt zu erreichen.“ Und genau diesen Umstand wollte Jägermeister umgehen!  

    Dafür konstruierte Krones seinen Füller Modulfill HVT so, dass das Korrekturprodukt nicht mehr direkt zurück in den Produktkessel gelangt, sondern über einen separaten Kanal und eine Pumpe. Der Vorteil: Nicht der gesamte Produktkessel, sondern lediglich der viel kleinere Korrekturkanal muss unter Vakuum gehalten werden.  

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    Anpassungen beim Füller sorgen dafür, dass nicht nur die 40-, 50- und 100-Milliliter-Kleinflaschen, sondern auch die 20-Milliliter-Kleinstflasche abgefüllt werden. Bildnachweis: Mast-Jägermeister SE

    Auch beim Füllvorgang selbst machte Krones eine kleine, aber entscheidende Prozessanpassung, um auch die 20-Milliliter-Flasche zuverlässig abfüllen zu können: So wird die Flasche nicht über einen Hubzylinder angepresst, stattdessen fährt das Füllventil hinunter und führt das Kurzrohr direkt in die Flasche ein. „Durch diese Anpassung können wir gewährleisten, dass selbst die sehr kleinen Flaschen mit enger Flaschenmündung prozesssicher verarbeitet werden. Denn bei sehr kleinen Flaschen steigt durch die geringe Standfläche die Gefahr, dass sie umkippen, was wiederum zu Störungen in den Anlagen führen würde. Wenn jetzt nicht die Flasche, sondern das Füllventil bewegt wird, reduziert sich dieses Risiko enorm“, erklärt Florian Gier. Das Team bei Jägermeister freute sich über diese Weiterentwicklung, wie Bettina Riemenschneider-Schilling betont: „Wir können jetzt mit Linie 4 alle Kleingrößen abfüllen, und das mit ein und demselben Füllventil. Der Prozess ist sehr stabil. Und das bei einer hohen Geschwindigkeit von 40.000 Flaschen pro Stunde.“

    Sonderanforderung im Bereich der Etikettierung

    Auch für die Etikettierung äußerte Jägermeister explizite Wünsche, die jedoch nichts mit Flaschenform oder -größe zu tun hatten. Stattdessen standen die Themen Qualität und Produktvielfalt im Mittelpunkt. Um beispielsweise für einen optimalen Etikettensitz zu sorgen, werden die Etiketten in dem neuen Ergomodul nicht angebürstet, sondern fest an die Flasche angedrückt.  

    Des Weiteren entschied sich Jägermeister für zwei zusätzliche Etikettier-Aggregate, die bei Bedarf zum Einsatz kommen: das eine Aggregat integriert Selbstklebe-Etiketten, das andere ist ein Taxomat Aggregat, um bei Bedarf Steuerstreifen auf die Flaschen aufzubringen. Diese Flexibilität ist auch nötig, denn Jägermeister produziert Produkte für mehr als 150 Märkte – entsprechend hoch ist auch die Etikettenvielfalt: über 100 verschiedene Varianten gibt es, je nach Sprache und länderspezifischen Vorgaben.

    Abschieber und Transporteure optimiert

    Nicht nur die Kleinstgröße, auch die charakteristische rechteckige Flaschenform sorgte für einige Herausforderungen, die es zu lösen gab – beispielsweise gleich zu Beginn der Linie, beim Abschieber. „Auf allen anderen Linien arbeitet Jägermeister mit einer 90-Grad-Abreihung, bei der die Flaschen reihenweise aus dem Pulk abgezogen werden, um die korrekte Orientierung der Flaschen beizubehalten. An der neuen Linie 4 wurde nun erstmals ein Abschiebetisch mit parallelem Behälterablauf eingesetzt“, so Florian Gier. „So konnten wir die Anzahl der umfallenden Leerflaschen – und somit die darauffolgenden manuellen Eingriffe – deutlich reduzieren und einen stabileren Prozess ohne Stop-and-Go-Betrieb sicherstellen.“  

    Dabei steuert Krones seine Transportbänder mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, um den Behälterstrom kontinuierlich zu separieren. „Dies reduziert den Rückstau und sorgt für einen deutlich stabileren Prozess“, so Christian Fitschen, der als Projektleiter die Modernisierung der Linie 4 seitens Jägermeister betreut hat. Am Ende laufen die Flaschen dann nacheinander auf einer Gasse in den Füller ein – und zwar mit der kurzen Seite voran.  „Krones hat einige aufwändige Simulationen gefahren, um die Prozesssicherheit zu gewährleisten und es ist wirklich eine großartige Lösung herausgekommen“, sagt Christian Fitschen.

    Zuverlässige Inspektion – trotz rechteckiger Form und Embossing

    Auch das in der neuen Linie integrierte Inspektionssystem Checkmat wurde auf die besondere Form und das Embossing der Jägermeister-Flaschen angepasst. „Krones hat den neuen Inspektor auf die Form unserer Jägermeister-Flaschen optimiert. So erkennt dieser jetzt zuverlässig, wenn eine Flasche nicht unseren Erwartungen und Vorgaben entspricht. Diese wird dann vorgemerkt und ausgeschleust – beispielsweise, wenn die Füllhöhe nicht korrekt ist, Deckel nicht richtig sitzen oder Etiketten schief aufgebracht sind. Da sind wir jetzt technologisch deutlich stärker aufgestellt als bisher – und entlasten gleichzeitig unser Team an der Linie“, so Christian Fitschen.  

    Nicht nur in Hinblick auf Produktqualität und -sicherheit erzielte Jägermeister dank der neuen Maschine deutliche Fortschritte. „Mit der neuen Linie 4 lässt sich nun frühzeitig erkennen, wenn die Performance eines bestimmten Füllventils aus der Reihe läuft, und es lassen sich schnell entsprechende Folgemaßnahmen ergreifen“, hebt er auch die Vorteile für die laufende Produktion hervor. 

    Aus Bedenken wurde Begeisterung 

    Abschieber, Transporteure, Füller, Etikettierer, Inspektor – an fast allen Teilen der Anlage lieferte Krones maßgeschneiderte Lösungen, die auf die Bedürfnisse von Jägermeister angepasst wurden. „Ich glaube, es ist ganz normal, dass man hier und da im Projektverlauf auf Herausforderungen stößt. Dass wir es jetzt wirklich sehr gut umsetzen konnten, liegt sicherlich an der intensiven Zusammenarbeit im Projektteam. Man merkt, dass beide Seiten alles daransetzten, dass das Projekt ein Erfolg wird und bleibt. Wir werden auch nach der Auslieferung noch sehr intensiv von Krones begleitet und haben das gemeinsam gemeistert“, so Bettina Riemenschneider-Schilling. Mit der Erneuerung der Linie 4 habe man es geschafft, Prozesse zu automatisieren, Mitarbeitende zu entlasten, Abläufe zu optimieren und individuelle Lösungen zu verwirklichen. „Runtergebrochen ist dieses Projekt ein gutes Beispiel für unsere gelebte Firmenphilosophie. Wir wollen jeden Tag die Zukunft gestalten, Perfektion leben und so kontinuierliches Wachstum und Weiterentwicklung sicherstellen“, sagt Bettina Riemenschneider-Schilling. Dies sei mit dieser neuen Krones Linie einmal mehr gelungen.

    22. Januar 2025
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